Selbstverwaltung
Als Waldorfkindergarten in freier Trägerschaft liegt die Verantwortung für die Organisation und Weiterentwicklung des Kindergartens in unseren eigenen Händen. Neben dem waldorfpädagogischen Profil zählt die Selbstverwaltung damit zu den wichtigsten Voraussetzungen, um als anerkannter Waldorfkindergarten arbeiten zu dürfen.
Elternbeteiligung
Das ehrenamtliche Engagement unserer Eltern trägt erheblich zum Gelingen unserer Arbeit im Kindergarten bei. Denn viele Tätigkeitsfelder liegen außerhalb des Tagesgeschäfts eines Kindergartens und können deshalb nicht immer von den Pädagog*innen mitversorgt werden. Für eine gelingende Selbstverwaltung ist Elternarbeit also nahezu unerlässlich. Nach individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten bringt sich jedes Elternhaus gelegentlich bis regelmäßig in das Geschehen ein und leistet somit einen wertvollen Beitrag zu Erhalt und Weiterentwicklung unseres Waldorfkindergartens.
Durch regelmäßige Elternabende werden die Kontakte untereinander gepflegt und vertieft. Aus der Elternschaft der drei Elementargruppen und der Kleinkindgruppe werden jeweils ein bis zwei Elternvertreter*innen gewählt, die eng mit den Pädagog*innen zusammenarbeiten. Sie sind eine wichtige Brücke im Austausch mit den Eltern. Als Stimme aus allen vier Gruppen finden sie sich zudem in einem weiteren wichtigen Gestaltungsgremien, in Form eines sich regelmässig treffenden Elternbeirates wieder. Hier werden die Belange und Themen der Gruppen auf Elternebene zusammengetragen und gemeinsam bewegt, sowie Veranstaltungen oder kurzfristige Aktionen gemeinsam mit Vorstand und Kollegium ins Leben gerufen.
Kindergartenleitung in Selbstverwaltung
Zu den ebenfalls besonderen Merkmalen der Selbstverwaltung gehört, dass die Kindergartenleitung nicht durch eine Person, sondern durch ein Leitungsgremium verantwortet wird, das sich aus dem pädagogischen Team und dem Vereinsvorstand zusammensetzt. Dort werden sämtliche Belange des Kindergartens gebündelt, vertieft und entschieden oder an die jeweiligen Verantwortlichen oder an die Gremien weiter delegiert. Um in dieser auf flachen Hierarchien aufbauenden Organisationsform alle relevanten Prozesse zuverlässig und gut zu versorgen, sind Eigeninitiative und selbstverantwortliches Arbeiten aller Beteiligten von besonderer Wichtigkeit.
Doch der Begriff Selbstverwaltung beinhaltet nicht allein Verwaltung und Administration. Die Möglichkeit der aktiven Teilhabe an der Gestaltung des Kindergartens, ein respektvoller und wohlwollender Umgang miteinander in der eigenverantwortlichen Entwicklung von Prozessen, die prinzipielle Einbeziehung aller Beteiligten bei Abstimmungen und Entscheidungen, all das wirkt sich positiv und stärkend auf alle Bereiche des Kindergartens aus. Denn die Form, in der die Erwachsenen miteinander kommunizieren, arbeiten und gestalten, entwickelt unmittelbar eine positive Strahlkraft auf das Miteinander mit den Kindern, Eltern und Familien.
Verein und Vorstand
Der Träger unseres Kindergartens ist der Verein Waldorfkindergarten Wilmersdorf e.V., dessen Vorstand den rechtlichen und finanziellen Rahmen des Kindergartens verantwortet und so den Kindergartenbetrieb sicher stellt. Wichtigstes Organ des Vereins ist die Mitgliederversammlung, die einmal jährlich einberufen wird. Hier berichtet der Vorstand über seine Arbeit des zurückliegenden Jahres und stellt den Mitgliedern wegweisende rechtliche Entscheidungen des Kindergartens zur Abstimmung. Alle Eltern haben nach Aufnahme ihres Kindes die Möglichkeit, dem Trägerverein beizutreten, um somit bei den Mitgliederversammlungen Einfluss auf wichtige Entscheidungen zu nehmen. Eltern, die in besonderem Maße Verantwortung übernehmen möchten, können zudem für das Vorstandsamt kandidieren, dessen Besetzung alle drei Jahre zur Wahl steht.
Zudem wird unser Haus und unsere Gemeinschaft von vielen externen Menschen und Strukturen begleitet und unterstützt (siehe Schaubild). Getragen vom stetigen Entwicklungsimpuls ist unser Bestreben, sich dem stets wandelnden Zeitgeschehen mutig zu stellen, inmitten unserer wertvoll gewachsenen Erfahrungen und beschenkt von bereichernden Impulsen im Innen und Außen. So stellt sich jede/r als Teil unserer Gemeinschaft in seinen Möglichkeiten den Anforderungen unseres Hauses. Selbstverwaltung zeigt sich hier als Abbild dessen, wie Verantwortung und Autonomie sich unmittelbar, erlebbar ins Spannungs- und Entwicklungsfeld des Menschen bringen.